Die Methoden der anthroposophischen Medizin werden seit Jahrzehnten angewandt und ergänzen die schulmedizinischen Grundsätze mit weiteren Herangehensweisen und Heilmethoden, beruhend auf Erkenntnissen aus der spirituellen Welt und psychologischer Lehren. In Bezug auf die Linderung von akuten und chronischen Beschwerden wird der Mensch in der anthroposophischen Medizin stets in seiner Gesamtheit betrachtet. Ein körperliches, seelisches und geistiges Gleichgewicht ist demnach der Grundsatz für ein gesundes ausgeglichenes Leben – eine Dysbalance oft der Ursprung von Erkrankungen.
"Unter Anthroposophie verstehe ich die wissenschaftliche Erforschung der geistigen Welt, welche die Einseitigkeit einer bloßen Naturerkenntnis ebenso wie diejenige der gewöhnlichen Mystik durchschaut...", erklärte einst Dr. Rudolf Steiner, Gründer der Waldorfschulen, und Mitbegründer der anthroposophischen Bewegung in der Medizin. Gemeinsam mit der Ärztin Dr. Ina Wegmann entwickelte Steiner in den 1920er Jahren die Grundzüge der ganzheitlichen Behandlungsform.
Demnach wird eine Erkrankung immer auch als Entwicklungschance für Körper und Psyche gesehen, Kinderkrankheiten z.B. als wichtiger Prozess zum Aufbau eines robusten Immunsystems betrachtet. Anthroposophische Therapien zielen also in erster Linie auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte ab, um dem Körper dabei zu helfen, selbst mit Erkrankungen fertig- und folglich stärker zu werden. Das Ziel ist es, „den Menschen als leibliches, seelisches und geistiges Wesen zu begreifen und dementsprechend Diagnostik und Therapie an einem umfassenden Menschenverständnis zu orientieren“.
Die Anamnese und Behandlung setzen nicht nur am Beschwerdebild an, der/die anthroposophische Arzt/Ärztin stellt den gesamten Menschen in den Fokus. Laut der anthroposophischen Lehre besteht der Mensch nämlich aus vier Körpern:
einem physischen Leib
einem ätherischen Körper, der für Ernährung, Wachstum, Regeneration und Fortpflanzung zuständig ist
einem Astralleib oder Seelenleib, der Emotionen und Empfindungen in sich trägt
einem "Ich", das den Menschen mit seinem individuellen Bewusstsein repräsentiert
Eine Krankheit bedeutet demnach eine Störung der gesunden Balance dieser verschiedenen Körper. Die anthroposophischen Behandlungsformen sollen diese Harmonie wiederherstellen, indem sie die Selbstheilung anregen.
Besonders häufig angewandte Methoden sind unter anderem die Biographiearbeit, in der das Leben der PatientInnen genau unter die Lupe genommen- und im Zusammenhang mit der jeweiligen Erkrankung betrachtet wird; die Bewegungstherapie sowie verschiedene künstlerische Therapien (Musiktherapie, Sprachtherapie, etc.). Auch pflanzliche und tierische Heilmittel und vor allem die Suche nach und Anwendung von Heilmitteln, die dem Wesen der jeweiligen Erkrankung entsprechen, spielen eine zentrale Rolle. So wurde von Steiner etwa die „Misteltherapie“ als zusätzliche Krebstherapie empfohlen, da sich die immunstärkende Mistel, ähnlich wie ein Karzinom, in Bezug auf ihre Blüte- und Fruchtzeit nicht an die üblichen Rhythmen der Natur hält.
Studien, die die Wirksamkeit von anthroposophischen Behandlungsformen bestätigen, gibt es wenige, positive Erfahrungsberichte hingegen viele. Mittlerweile wird die alternativmedizinische Behandlung mit ihrer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen aber auch in medizinischen Fachkreisen als große Bereicherung gesehen. Besonders bei Allergien, in der Kinderheilkunde, bei Erkrankungen der Verdauungsorgane und der Haut, rheumatischen Krankheiten und psychischen Problemen sowie als unterstützende Krebstherapie erfreut sich die anthroposophische Medizin mittlerweile vor allem in Europa großer Beliebtheit.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK, vormals GKK) übernimmt für anthroposophische Therapien keine Leistungen, da sie in die Kategorie "Alternativmedizinische Behandlungen" fallen.
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Quellen:
Girke M.: Innere Medizin. Grundlagen und therapeutische Konzepte der Anhtroposophischen Medizin, Salumed Verlag 2012, 2. erw. Aufl., 1
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